Foto 40 Jahre Jubiläum

Graz
Sackstraße 12

30. April 2008
40 Jahre Architekt
1968-2008


der architekt könnte ein westler sein, der sich verostet hat, nicht ohne sich den klaren und unverblümten blick der westvölker mit deren direkten zugang auf probleme zu erhalten.
er gehört zu den wenigen, die auf grund einer grundsätzlichen skepsis genau zu unterscheiden vermögen und dies auch kundtun. man könnte auch sagen, er verfügte über einen intakten wertekanon.
andererseits liebt er die entspannte art der 'schlampigen' ostvölker und hat sich daher entschieden, unter diesen zu leben und zu arbeiten.
er hat in seiner lebenspraxis das beste von beiden vereint, was sich in seinem habitus kund tut. der körper eines bonvivants ist gekrönt von einem kopf mit freundlichem, wenn auch skeptischem gesichtsausdruck.
wenn es um klarheit und vernunft geht, ist er jenseits jeglichen ressentiments ein verlässlicher partner, nicht nur in der architektur.
als co-student war er die letzte instanz, wenn auf grund der lokalen verbohrtheit und windischkeit zweifel am eigenen verstand aufkam.
er ist mit seinem andauernden interesse und engagement für das allgemeine ein typischer 68er, wenn auch ohne dogmatik und apodiktik.
wenn man ihm als etwa gleichaltriger begegnet, äussert er seine reflexion darüber, als architekt trotz pensionsreife eigentlich nicht in pension gehen zu können und auch nicht zu wollen, grüßend mit dem variantenreichen hinweis auf das gemeinsame altspatzentum.
er gehört unter den architekten zu den nunmehr ganz ganz wenigen, die sich aus den 60er jahren den anspruch der intellektualität erhalten haben, was sich nicht nur in seinen bauten äussert.

Gernot Lauffer
sterzschrift@aon.at
07.10.2007