Foto Haus für H. G. Fuchs

1988
Graz, Rosenhein

Privates Wohnhaus
für H.G. Fuchs


Umbau und Überbauung

Umbau war gefordert, Erweiterung war gewünscht.
100 Jahre Zu- und Umbau und kein Ende. Und dazu die extrem formulierten Randbedingungen des Bauherrn für die Neuplanung.
Der Architekt reagierte radikal.
Nicht Stein für Stein sollte betulich weggenommen oder sensibel hinzugefügt werde.
Das Vorhandene wurde als gegeben akzeptiert.
Weggenommen wurde fast nichts, hinzugefügt wurde einiges, verändert wurde fast alles.
Collage war das angesagte Thema.
Würfel und Zylinder,
Prisma und Kubus,
Flächen und Raum,
Form und Inhalt,
Zufall und Kalkül,
wurden wie große Bausteine weggenommen,
hingestellt,
angefügt,
darübergelegt,
hineingeschoben und
durchgesteckt.
Kein Teil war die zwingende Folge des vorhergehenden, aber schließlich bedingen sich alle Teile gegenseitig, fehlt einer, mißlingt die Komposition.
Die Collage wurde als Gestaltungsmethode bis in Detail weitergeführt und jede Entscheidung wurde an der Zielvorstellung überprüft.

Heinz Wondra

Architektur aktuell
April 1992
Heft 149