Foto Messebau, Düsseldorf

1988
Messebau, Düsseldorf
Gabor Schuhmoden
Arbeitsgemeinschaft
mit Herwig Illmaier



Zwei Tendenzen entwickeln sich parallel und doch gegensätzlich: Die Fachmesse mit der unprätentiösen Darbietung des Produktes in einer bewußt ungestalteten Umgebung einerseits und die Selbstdarstellung von Unternehmen zur Präsentation seiner Produkte in einem aufwendigen Environment andererseits.
Bei der größten internationalen Schuhmesse in Düsseldorf sind beide Strategien präsent und sind deutlich als Hinweise auf den Verdrängungswettbewerb am Markt zu erkennen. Gleichzeitig bemühen sich die den Markt beherrschenden Unternehmen, ihre Produktionsvorteile geheim zu halten während andere Hersteller ihre innovativen Beiträge zur Mode schützen wollen. Beide Absichten führen dazu, daß Messestände nur noch für ein kontrolliertes Fachpublikum zugänglich sind, auch wenn die Corporate Identity einen möglichst hohen Grad an Transparenz in der Selbstdarstellung des Unternehmens fordert. Für den Architekten stellt sich zusätzlich das Problem, in diesen weitläufigen Hallen der Düsseldorfer Messe eine Definition des Ortes zu erfinden. Hier war es mir möglich, durch die Positionierung von vier Ausstellungsbereichen an einer stark frequentierten Wegekreuzung die Verkehrsflächen scheinbar in den Bereich des Messestandes einzubeziehen und von diesem Platz aus die vier Eingänge zu organisieren. Vier große leuchtende Tore visualisieren Offenheit und Transparenz des Unternehmens, während vier magnetkartengesteuerte Check-In den nicht erbetenen Besucher vom Zugang und damit von der Information ausgrenzen.