Foto Olympische Bauten

Der Pavillon ist durchsetzt von strukturellen und formalen Innovationen. Domenig ist von dieser Arbeit so begeistert, daß er sie aus nächster Nähe mitverfolgen will. Während Huth in Graz bleibt, zieht Domenig bis zum Abschluß der Bauarbeiten nach München und nimmt dort seine gewohnte Tätigkeit, das Zeichen, wieder auf. Von der Zeichnung zur Wirklichkeit – langsam nimmt das Projekt Gestalt an: zuerst als Struktur und als ein Knäul verschiedenfarbiger Installationen und Leitungen; dann wird das Ganze von einem Metallnetz umgeben, das an die Kettenhemden mittelalterlicher Krieger oder an netzartige Strukturen in der Natur erinnert (zum Beispiel das Auge einer Fliege oder Zellansammlungen). Domenig erkennt plötzlich, wie faszinierend es sein kann, mit neuen Materialien, neuen Konstruktionsmethoden oder neuen Verbindungsmöglichkeiten traditioneller Materialien zu experimentieren. Wie nahe kann die Konstruktion an die Idee herankommen und inwieweit hat der Entwurf, "Die Idee", Vorrang gegenüber der "Realität" der Konstruktion? Der Idealist Domenig erfährt an sich die Schwierigkeit, dieses "Etwas" auszudrücken, das in ihm steckt und das er bis zu diesem Zeitpunkt nicht der Öffentlichkeit preiszugeben bereit war.

Zitat:
Essay von Raffaele Raja

Günther Domenig
"Werkbuch"
Residenz Verlag, Salzburg und Wien
1991
ISBN 3-7017-0698-0



Das Restaurant ist als große, begehbare Plastik in den Hallenraum gestellt. Es ist in zwei Ebenen gegliedert, den Bereich für Badegäste mit Selbstbedienungstheke auf der Foyerebene und den Bereich für Gäste in Straßenkleidung, die dieses Restaurant direkt von außen betreten können.

Offizieller Bericht
Organisationskomitee
für die Spiele der XX. Olympiade
München 1972