Foto Solarhaus am Lustbühel Entwurf

Ökologische Aspekte:

Die Geländeumformung ist minimal, der Bauplatz ist durch die Stellung des Gebäudes wenig ausgenutzt, der Anteil an Natur bleibt dadurch relativ groß, der Grundwasserstrom bleibt ungestört, Bodenversiegelung wurde vermieden und alle Bäume erhalten und schonend behandelt, der Rutschhang ist durch die Pfahlgründung verdübelt und gesichert.
Durch die kurze Bauzeit, März bis Dezember 1998, 10 Monate, wurden die Nachbarn möglichst kurz und wenig gestört. Durch den entsprechend sinnvollen Einsatz der Baumaterialien Beton / Holz / Glas im Zusammenwirken mit der Bauform und der Organisation der Wohnfunktionen wird den Bewohnern ein sehr naturnahes Wohnen in der Großstadt angeboten.

Simple Tech und passive Nutzung von Solarenergie:

Bei diesem Wohnhaus werden nur allgemein bekannte physikalische Eigenschaften des Sonnenlichtes genutzt und intelligent umgesetzt. Sonnenenergie wird durch einen Klimapuffer in Warmluft umgewandelt und durch Beton gespeichert. An die Stelle aufwendiger technischer Systeme tritt die Steuerung durch die Bewohner. Durch öffnen und schließen von Fenstertüren und Oberlichten wird die Raumtemperatur reguliert. Simple Tech ist angesagt. Ein Ausfall oder die Alterung komplexer technischer Anlagen ist mangels solcher nicht möglich. Der Klimapuffer liefert im Winter, im Herbst und im Frühling Energie, im Sommer Verschattung und als zweischichtige Fassade Schutz gegen Wärmeverlust durch Abstrahlung. Die Kosten für den Klimapuffer amortisieren sich über die Einsparung an Heizkosten. Im Sommer ist die Glasfassade geöffnet, jeweils zwei Glastafeln sind zusammengeschoben, der große Dachvorsprung verschattet die Fassade, Warmluft wird abgelüftet. Im Winter ist die Glasfassade geschlossen, die tiefstehende Sonne strahlt weit in das Innere der Gebäudes, im Klimapuffer entsteht durch den Gewächshauseffekt sehr viel und sehr warme Luft. Zusätzlich speichern die Betonpfeiler Energie. Und diese Energie in Form von erwärmter Luft läßt man durch Öffnen der Fenstertüren ins Hausinnere und heizt es.

Heinz Wondra