Foto Haus für H. G. Fuchs

Eine Form, die sich in und aus ihrem sozialen Bezug erklären soll, sucht Eilfried Huth in seinen mitbestimmten Siedlungen und Wohnhausanlagen. Der Terminus "Befreiung" sei hier auf die Prozeßform angewandt, er trifft sich mit dem erklärten Ziel der "Grazer Schule". Befreiung von Zwängen, von bürokratischen, traditionellen, Herrschaft symbolisierenden. Aber haben es die heutigen Zwänge noch nötig, sich unmittelbar einer architektonischen Sprache zu bedienen? Oder kann deshalb die Antithese automatisch antizipatorisch sein? Das ist der alte Streit zwischen Funktionalisten und Rationalisten, wie er in den zwanziger Jahren geführt wurde und ungeachtet aller postmodernen Beschwörungen die Diskussion noch immer beherrscht. Architektur als direkten Ausdruck des Lebens der Bewohner zu verstehen, sie sogar darin, im sozialen Prozeß zu begründen, das ist ein funktionalistisches Dogma.