Foto Haus für H. G. Fuchs

Verselbständigt sich diese Form, wird sie als Vokabular kanonisiert, dann entstehen Bauten wie jene von Michael Szyszkowitz und Karla Kowalski. Eruptive Prägungen einer erfühlten Welt. Wo zwar eine Dialektik von Verstand und Gefühl gefordert wird, wo sich aber der Verstand als struktive Bedingungen des Gebauten äußert, die Möglichkeiten einer Befreiung bestimmend. In wahrlich bewundernswerter Kraft und Selbstentblößung entstehen daraus Werke, die, durchaus ambivalent, einem gefangenen Vogel gleichen, der den Traum vom Fliegen in die warme Erde einschreibt.
Szyszkowitz und Kowalski gehören jener mittleren Generation der "Grazer Schule" an, die aus der euphorischen Situation der berühmten "Zeichensäle" an der Technischen Universität gewachsen sind. Bernhard Hafner gehört dazu, Klaus Kada, Helmut Richter und Heidulf Gerngross, und Heinz Wondra. Alle starken Individualitäten mit spezifischen Interessen ebenso wie Konrad Frey -, die das Kaleidoskop der "Grazer Schule" bereichern.
Kontinuität und Sprachentwicklung wird dafür in den vielversprechenden Beiträgen der jüngsten Generation gezeigt. Hermann Eisenköck, Volker Giencke, Ernst Giselbrecht, Fritz Mascher und Irmfried Windbichler haben bei Domenig, Huth oder Szyszkowitz Kowalski gearbeitet, haben die Prüfung der "Zeichensäle" bestanden. Formale Analogien sind offenkundig, inhaltliche Differenzen zu den Vätern und einigen Onkeln bereits erkennbar. Sie alle mögen es deshalb verzeihen, wenn man Neugier und Hoffnung nicht sofort schubladisiert.