Foto Landesausstellung comm.gr2000az

Die 16 Ausstellungsprojekte im
"Dom im Berg".
Von Bio-Bio über Bio-Techno zu
Techno-Techno.

Thema: Kommunikation
Konzeption, Projektentwicklung, Mediendesign, wissenschaftlich-künstlerische Gesamtgestaltung:
Richard Kriesche


Infineon Technologies
Microelectronic Design Centers Austria GmbH, Graz

Zwischen Bio und Techno
Der digitale Fingerprint
Geheimnummern und Paßwörter, Schlüssel und Ausweise gehören bald der Vergangenheit an. Künftig genügt zum Betreten eines Raumes, zum Starten eines Autos oder zur Bedienung einer zugriffsgeschützten Apparatur der bloße Fingerabdruck. Die Identifikation von Personen durch die individuell charakteristischen Linien der Fingerspitze ist längst bekannt. Neu hingegen ist die serienreife Erprobung des Verfahrens in der Mikrochiptechnologie. Liegt ein Finger auf dem Sensorfeld des Chips, vermessen 65.000 Elektroden den exakten Abstand zwischen Hautoberfläche und Sensor, erstellen ein Bild des individuell einmaligen Fingerabdrucks und speichern diese Daten für eine spätere jederzeit mögliche Wiedererkennung. In der Ausstellung findet lediglich eine Demonstration des Verfahrens unter Einhaltung des Datenschutzes statt.


Institut für medizinische Physik und Biophysik
Universität Graz
Univ.-Prof. Dr. Helmut Tritthart

Institut für Elektronische Musik
Universität für Musik und darstellende Kunst Graz
Dr. Josef Gründler

Kommunikation im Herzen
Ein-Zellkörper
Die Fragen nach der Entstehung des Herzschlags und des regelmäßigen Herzrhythmus haben die Forschung seit langem intensiv beschäftigt. Bald erkannte man, daß ein isoliertes Herz ungestört weiterschlägt. Ein als Sinus-knoten bezeichnetes Herzmuskelgewebe löst die Herzerregung aus. Das Herz produziert also seine rhythmische Schlagfolge selbst. Im Mikroskop und über eine Projektion kann man den Herz-schlag beobachten, den eine Hühnerherzmuskelzelle erzeugt. Diese einzelne Zelle wäre imstande, in einem großen Herzen die Erregung auszulösen und das ganze Herz in seinen Rhythmus zu zwingen. Alle Lebewesen benötigen solche Herzmuskelzellen mit ihrer komplizierten biochemischen Herzaktionserzeugung als Quelle des Lebens. Der Künstler Josef Gründler macht die normalerweise unvernehmbaren Aktionen im Herzen als pulsierende Klänge hörbar und in weiterer Folge in einer Lichtinstallation im Stollensystem des Schloßbergs sichtbar.


Institut für medizinische Physik und Biophysik
Universität Graz
Univ.-Prof. Dr. Helmut Tritthart,
Mag. Manfred Hartbauer

Kommunikation im Gehirn
Vernetzte Zellkörper
Vernetzte Nervenzellen bilden die Grund-struktur des Gehirns. Für das Farbvideo wurde alle 15 Minuten ein Bild vom Wachstum der Nervenzellen im Gehirn von Hühnerembryos aufgezeichnet und daraus eine Zeitrafferaufnahme her-gestellt. Dabei wird das Auswachsen und das Verzweigen von Neuriten (Leitungsbahnen zwischen Nervenzellen) über einen Zeitraum von drei Tagen sichtbar. Ein zweiter Schwarz-Weiß-Zeitrafferfilm (ein Bild pro Minute) zeigt die Ausbildung von Synapsen (Kontaktstellen zwischen Nervenzellen). Durch die komplexe Bewegung von sogenannten Wachstumskegeln, die Neuriten als primitives "Sinnesorgan" dienen, wird das Ausbilden von Kontakten zwischen Nervenzellen ermöglicht.